Vuk Jovanovic weiter in Überform
Serbiens neuer HTT-Star Vuk Jovanovic hat seinen herausragenden Start in die Tennissaison 2025 mit d...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
04.03.2025, 21:18 Uhr
Serbiens neuer HTT-Star Vuk Jovanovic hat seinen herausragenden Start in die Tennissaison 2025 mit dem Titelgewinn bei der 8. Auflage des Babolat Cups im UTC La Ville prolongiert. Der 19jährige, der eine Woche zuvor schon beim Babolat Februar Masters Series 1000 Turnier erfolgreich blieb, gewann am vergangenen Dienstag das mit großer Spannung erwartete Teenager-Finale der beiden derzeit besten Jugendlichen auf der Hobby Tennis Tour gegen Julian Jelinek mit 6:3, 6:3, und feierte nach 88 finalen Minuten seinen zweiten HTT Saison-, und Karriere-Titel. Mit dem Sieg beim dritten HTT 500er-Turnier des Jahres, schob sich der Shootingstar aus Serbien auf Platz 13 im HTT Entry-Ranking vor. Ein Bericht von C.L
Jovanovic klettert auf Platz 2 im “Race to La Ville”
Noch deutlich sichtbarer als mit Platz 13 im aktuellen HTT Computer-Ranking, wird die aktuelle Hochform und Ausnahmestellung des Vuk Jovanovic nach den ersten beiden Monaten der neuen Saison, beim Blick auf die Jahreswertung “Race to La Ville”. Hinter HTT Australian Open Champion Theo Strobl hat sich Serbiens Überflieger auf Rang 2 positioniert, und mit aktuell 1.680 Punkten einen ersten größeren Step in Richtung erklärtem Saisonziel gemacht. Die Teilnahme an den HTT Finals soll es sein, wenn es nach dem momentan stärksten Spieler auf der Hobby Tennis Tour geht. Für den vorerst letzten Paukenschlag benötigte Jovanovic am letzten Dienstag gerade einmal 88 Minuten, dann war der Finalschlager mit dem 2fachen HTT Masters 1000 Champion Julian Jelinek zugunsten des serbischen Aufsteigers entschieden. Der 19jährige dominierte den über weite Strecken hinter den großen Erwartungen zurückgebliebenen Showdown der beiden designierten HTT-Topstars der Zukunft, und war am Ende auch statistisch betrachtet mit 75 zu 56 Gesamtpunkten der bessere und effizientere Spieler an diesem Abend.
Jelinek mit mangelnder Effizienz beim Aufschlag
Beide Spieler starteten nervös, angespannt und extrem fehlerhaft in ihr erstes gemeinsames Duell und ihr jeweils drittes Finale auf der HTT. In diese von massigst unforced errors geprägte Anfangsphase fielen übrigens auch die ersten beiden der insgesamt drei Doppelfehler des Vuk Jovanovic, mit denen er Jelinek die doppelte Chance auf das erste Break dieses Endspieles anbot. Doch während der 16jährige bei seinem ersten “echten” Comeback-Turnier die Möglichkeit zum frühen Break und zu einer 3:1 Führung ausließ, schlug Jovanovic im Gegenzug gnadenlos zu. Der 19jährige setzte nacheinander einen gefühlvollen Stopp und einen perfekt gesetzten Lob ins Feld des Gegners, und mit dem ersten Break zum 3:2 ein erstes Ausrufezeichen. Jelineks prompter Konter mit dem sofort gecheckten Re-Break, war nicht mehr als ein spärlich loderndes Strohfeuer. Der rekonvaleszente Youngster vom Better Tennis Club Traiskirchen kämpfte nämlich im ersten Satz mit akuten Schwierigkeiten beim eigenen Aufschlag, und da speziell mit der Effizienz. 85 Prozent an ersten Aufschlägen im Feld bringen halt wenig, wenn dann nicht einmal jeder zweite dieser Aufschläge für einen Punktgewinn reicht. So musste Jelinek in der Folge noch zwei weitere Mal im ersten Durchgang sein Service abgeben, und den ersten Satz nach 39 Minuten mit 3:6 abschreiben.
Ein hochklassiges Game zum Abschluss des Teenager-Finales
Der Schock bei seinen Fans in der gut besuchten Halle und bei Jelinek selbst saß tief. Der 16jährige agierte in der für den weiteren Spielverlauf so wichtigen Startphase des zweiten Heats nämlich völlig neben den Schuhen. Am Return hatte Jelinek gegen einen souverän aufspielenden Jovanovic keine Chance, und selbst bei eigenem Aufschlag taumelte der unterirdisch schlecht spielende und von Willi Grimus gecoachte Jelinek mit 0:10 Punkten hinein in einen – nennen wir es – ungünstigen Verlauf zu Beginn des zweiten Satzes. Nach nur 9 Minuten führte Jovanovic mit 3:0, um Augenblicke später mit einer hinten ins Aus geschossenen Rückhand ein weiteres Break zum 4:0 ausgelassen zu haben. Jelinek konnte sich mit dem ersten Spielgewinn in der Folge etwas stabilisieren, zumindest sein Service zum 1:3, 2:4 und 3:5 halten, ohne jedoch nur irgendwie in die Nähe eines nötigen Breaks zu kommen. Das sollte sich erst im letzten Game dieses Babolat Cup Finales ändern. Ein Game, das den vielen längst aufmerksam lauschenden Zusehern in der Halle Freude machte, ein Game, das die Möglichkeiten und Fähigkeiten des Julian J. offenbarte, und ein Game, das auf Augenhöhe und hochklassig geführt, deutlich machte, welch großartigen und erhofft tollen Schlagabtausch uns die beiden HTT-Jungstars hätten bieten können. Jelinek, endlich aggressiv spielend, pushte sich mit vier abgewehrten Matchbällen zu einer leider nur ein Game dauernden Topleistung, die womöglich zu einem anderen Ende geführt hätte, wenn der 16jährige eine seiner drei Break-Gelegenheiten genützt hätte. “Hätte, hätte Fahrradkette”, Jovanovic setzte nach 88 Spielminuten einen letzten genialen Stoppball, und nützte damit seinen fünften Matchball zum 6:3, 6:3 Finalsieg beim 8. Babolat Cup 2025 im Union Tennis Center La Ville.
Die Stimmen zum Babolat Cup 500 Finale 2025
“Nach 5 Monaten Pause und meinem ersten Turnier war die Leistung in Ordnung. Für die Umstände war ich zufrieden, aber natürlich war das insgesamt noch zu wenig und zu weit weg von meiner besten Form”, so Jelinek, der noch Mängel und Aufholbedarf bei seinen Grundschlägen ortet. “Über die gesamte Spielzeit hat mir das nötige Vertrauen in meine Schläge gefehlt. Am Ende habe ich ein bißchen mit einem Wurstigkeitsgefühl gespielt, und dann ging es plötzlich. Wäre mir das Break zum 4:5 geglückt, dann hätte ich eine Wende schaffen können”, so der 16jährige. Langsam werden Sieger-Interviews und Pressekonferenzen für Vuk Jovanovic zur Gewohnheit. Dementsprechend locker gab sich der 19jährige nach seinem zweiten HTT Saisonerfolg. “Wir hatten beiden zu Beginn dieses Matches sehr viel Respekt voreinander, darum die fehlerhafte Anfangsphase. Im zweiten Satz wurde es zum Schluss noch einmal eng, da wurde es dann zur Nervensache. Ich bin froh und glücklich, dass ich am Ende gewinnen konnte”, so der seit 9 Matches ungeschlagene Serbe, der dann noch über sein aktuelles Erfolgsgeheimnis plauderte. “Viel Training, großes Selbstbewusstsein, der Glaube an sich und dann natürlich die Siege über die guten Spieler in den letzten Wochen, das alles zusammen, macht mich derzeit so stark. Ich bin motiviert, meine Vorhand ist die größte Waffe und funktioniert aktuell recht gut, so kann es weitergehen”, betonte Jovanovic. “Am Anfang des Jahres bin ich als Underdog in die Turniere gegangen, jetzt und in der Zukunft als Favorit. Aus dieser Sicht war der Babolat Cup schon stabil. Ich will alle Spieler besiegen, aber ich weiß natürlich auch, dass ich nicht unschlagbar bin. Schauen wir, wie lange meine Topform anhält. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf das nächste Turnier”, so der neue HTT Shootingstar aus Serbien.