Austro-Bolivianer holt erste La Ville Cup 250-Ausgabe
Youngster Christopher Birnbaumer hat am Dienstag Abend den erstmals aufgelegten La Ville Cup –...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
04.04.2025, 23:18 Uhr
Youngster Christopher Birnbaumer hat am Dienstag Abend den erstmals aufgelegten La Ville Cup – ein Turnier der HTT 250er-Serie – gewonnen. Der 15jährige benötigte exakt 80 Minuten, um im reinen Teenager-Finale des 30. HTT Saisonturniers den 19 Jahre alten Luca Kiss mit 6:2 und 7:6 in die Schranken zu weisen. Für den siegreichen Austro-Bolivianer war es der erste Titel auf HTT 250er-Niveau und der zweite Turniersieg seiner Karriere. Ein Bericht von C.L
Tolle Kiss-Aufholjagd nach 2:6, 1:5 Rückstand
Am Ende ist es noch einmal richtig eng geworden! Erst im Tiebreak des zweiten Satzes konnte der 15jährige Wahl-Österreicher Christopher Birnbaumer einen Sieg unter Dach und Fach bringen, der eigentlich eine halbe Stunde zuvor schon beschlossene Sache schien. 6:2, 5:1 führte Birnbaumer nach 53 gespielten Minuten und einer einseitig verlaufenden Begegnung, gegen einen fehlerhaft agierenden Luca Kiss. Dann bekam die Partie eine eigene Dynamik, eine mit der klar führende Spieler öfters zu kämpfen haben, und die vorallem im mentalen Bereich ihren Ursprung hat. Auch Birnbaumer drückte plötzlich beim Versuch das Finale zu einem erfolgreichen Ende zu bringen der Schuh. Der junge Mann aus Santa Cruz bekam die berühmte Zitterhand, schwächelte bei gleich drei Service-Games in Serie, und kam bei eigenem Aufschlag gegen einen plötzlich mutig und aggressiv am Return agierenden Gegner schwerstens unter Druck. Kiss zeigte Kampfgeist und mit dem Rücken zur Wand stehend im zweiten Satz jene Tugenden und Stärken, die ihn unter die Top 30 der HTT Charts gebracht haben. Schade, dass sich der Sohn des 3fachen HTT Grand Slam Siegers Mario Kiss im entscheidenden Tiebreak den ein oder anderen Vorhand-Fehler zu viel leistete. Am Ende waren es 38 unforced errors, und damit ein ganzer Patzen zu viel von diesen ärgerlichen Eigenfehlern, die Kiss am Griff nach dem ersten HTT 250er-Titel seiner Karriere hinderten.
La Ville Cup 250 Finalisten mit prominenten Daumendrückern
Übrigens: Die beiden Finalprotagonisten hatten prominente Daumendrücker in ihren Boxen sitzen. Der spätere Sieger konnte auf die Unterstützung seiner älteren Schwester Hortencia Birnbaumer vertrauen. Die 25jährige, die auch international für Bolivien spielte, hatte im Sommer 2017 beim August HTT 150 Turnier auf Terra Rossa für den ersten und bislang einzigen bolivianischen Turniersieg der HTT Geschichte gesorgt. Apropos Terra Rossa: Auf der roten Erde in Wien-Hernals war auch der zweite HTT Promi als Daumendrücker von Luca Kiss, nämlich Papa Mario Kiss schon einmal erfolgreich. Wobei sein Juni-HTT-250-Turniersieg des Jahres 2014 bei weitem nicht sein wichtigster und größter Titelgewinn war. Der Name Mario Kiss ist für alle Zeiten in den Geschichtsbüchern der HTT verewigt. Als 3facher Grand-Slam-Champion sowieso, vorallem aber auch, weil er als erster Spieler überhaupt das Kunststück zu Wege brachte, ein HTT Grand Slam Finale nach 0:2 Satzrückstand zu drehen und noch zu gewinnen. Mit seiner gelungenen Aufholjagd im HTT Australian Open Finale 2008 gegen Andreas Harbarth, ist Kiss bis heute nur einer von zwei Spielern der gesamten HTT Historie, dem ein HTT Grand Slam Titel nach 0:2 Satzrückstand gelang. Der zweite Major-Held heißt übrigens Vinzenz Wutzl, der bei den HTT French Open 2022 gegen Wenzel Graski nach 0:2 Sätzen und 1:4 Rückstand zu Titelehren kam.