Australian Open: Wie weit sind die Top Vier dem Rest des Feldes voraus?
Im Frauenfeld bei den Australian Open 2024 kündigt sich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft an.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
08.01.2024, 11:27 Uhr
Es kommt nicht oft vor, dass bei zwei parallel stattfindenden Turnieren auf der WTA-Tour die beiden jeweils topgesetzten Spielerinnen auch wirklich das Endspiel bestreiten. Am gestrigen Sonntag war es so weit: In Brisbane schlug die Nummer zwei, Elena Rybakina, die Turnierfavoritin Aryna Sabalenka. Und das mit 6:0 und 6:3 ziemlich deutlich. Coco Gauff hatte als Nummer eins in Auckland bei ihrer erfolgreichen Titelverteidigung gegen Elina Svitolina etwas mehr Mühe.
Rybakina, Sabalenka und Gauff machen drei Viertel des führenden Quartetts im Frauentennis aus. Der fehlende Puzzlestein ist Iga Swiatek. Die aber war ja beim United Cup aktiv - und musste dort am Ende ein paar bittere Tränen verdrücken. Dennoch: Ihr Leistungen im Einzel machen die Weltranglisten-Erste zur leichten Favoritin auf den Titel beim ersten Major in Melbourne. Lediglich gegen Caroline Garcia musste Swiatek einen Satz abgeben.
Rybakina überholt Gauff
Gleich dahinter kommt wohl Rybakina, die Wimbledon-Siegerin von 2022. Die Kasachin ließ während des gesamten Turniers in Brisbane nichts anbrennen, der Erfolg gegen Sabakenka im Endspiel war das letzte Ausrufezeichen. Nicht, dass dies nötig gewesen wäre. Rybakina sollte man immer auf dem Zettel haben. In den WTA-Charts hat sie Coco Gauff überholt, was aber für die Auslosung bei den Australian Open keine Auswirkungen hat.
Die Frage ist: Wie weit sind diese vier Spielerinnen dem Rest des Feldes enteilt? Im vergangenen Jahr war es ja nur Marketa Vondrousova, die in Wimbledon die Gunst der Stunde genutzt hat. Hat Jessica Pegula, die in der Weltrangliste auf Platz fünf liegt, das Zeug, auch bei einem Major voll durchzuziehen? Die Vorstellungen beim United Cup lassen nicht zwingend darauf schließen.
Elina Svitolina ist die Favoritin vieler Herzen, Ons Jabeur fliegen auch massenhaft Sympathien entgegen. Aber ob diese beiden den Favoritinnen gefährlich werden können?
Nein. Im Moment deutet vieles darauf hin, dass sich auch das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres 2024 nach der Papierform entwickeln wird. Was keine schlechte Nachricht für das Frauentennis ist.