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Die Rolle des ewigen Talents endlich abgelegt

Der als ewiges Talent abgehandelte Alexander Linsbichler, hat am Dienstag Abend die Rolle des vielve...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 20.11.2024, 15:18 Uhr

Der als ewiges Talent abgehandelte Alexander Linsbichler, hat am Dienstag Abend die Rolle des vielversprechenden Youngsters abgelegt, und die 32. Auflage des Babolat November HTT 500 Turniers im Union Tennis Center La Ville gewonnen. Der 18jährige vom CTP Pötzleinsdorf besiegte im Endspiel des letzten von insgesamt 20 HTT 500er-Saisonturnieren den topgesetzten Alexander Rieger nach exakt 2:00 Stunden Spielzeit und einem höchst sehenswerten Schlagabtausch mit 6:4, 6:7, 6:1, blieb damit erstmals in seiner Karriere bei einem großen HTT-Event siegreich, und holte nach zwei internationalen Turniersiegen den ersten österreichischen Titel beim Novemberr HTT 500 Turnier seit Martin Zehetner im Jahr 2021 . Ein Bericht von C.L

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Linsbichler holt ersten Satz nach 41 Minuten mit 6:4

Es waren hochklassige 120 Minuten, in denen sich der an Nr. 1 gesetzte HTT Erste Bank Open 500 Sieger von 2023 Alexander Rieger und CTP Pötzleinsdorf Jungstar Alexander Linsbichler in einem Großteil der insgesamt 190 ausgespielten Punkte, sehenswerte Ballwechsel lieferten, und eine Kostprobe ihres feinen und großartigen Könnens zum Besten gaben. Die große “Alexander-Show” der beiden symphatischen HTT-Stars begann am Dienstag Abend noch schaumgebremst und mit zwei frühen Breaks auf beiden Seiten, ehe Linsbichler im berüchtigten verflixten siebenten Game das zweite und entscheidende Break zum 5:3 landen konnte. Nach 41 Minuten war der erste Satz mit 6:4 in trockene Tücher gepackt, und der erste Schritt in Richtung erstem ganz großen HTT Titel gesetzt. Und kurz darauf hatte es den Anschein, als würde Linsbichler in diesem 167. HTT Saisonfinale zu einem glatten Zweisatzsieg durchrauschen, als sich Rieger nämlich im dritten Game mit zwei Doppelfehlern eher suboptimal anstellte, und sich das erste Break des zweiten Satzes einhandelte. Allerdings demonstrierte der 23jährige Top Ten Mann im Folgegame seine Qualitäten als Rückschläger, um Augenblicke nach dem Break-Schock mit zwei abartig geschlagenen Vorhand-Winnern das Re-Break zum 2:2 zu schaffen.

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Die große “Alexander-Show” mit sehenswertem Finaltennis

Der semifinale Strobl-Bezwinger und Gewinner von bislang 14 HTT Turnieren wehrte gleich darauf nach drei schlampig gespielten Vorhandbällen drei Break-Möglichkeiten Linsbichlers ab, um seinem Gegner Minuten später zum zweiten Mal den Aufschlag zum 5:3 abzunehmen. Spätestens jetzt agierten beide Spieler auf einem sensationell hohen Niveau. Es waren phantastische Rallys, unfassbare Punktschläge und sensatioelle Momente, mit denen die beiden Finalprotagonisten die Zuschauer am Centercourt begeisterten. Plötzlich standen die einzelnen Ballwechsel im Mittelpunkt, der Spielstand wurde gefühlt zur Nebensache. Trotzdem: Linsbichler gelang das prompte Re-Break, und so wurde der zweite Durchgang quasi als Höhepunkt im Tie-Break entschieden. Dort behielt Rieger mit 7:3 klar die Oberhand, das letzte HTT-Endspiel 2024 vor den am Samstag im La Ville beginnenden HTT Finals ging also in die Overtime. In dieser Verlängerung des entscheidenden dritten Satzes wurde aus der bis hierher gemeinsamen “Alexander-Show” eine Solo-Darbietung des Pötzleinsdorfer Xandis. Linsbichler stürmte gegen einen müde und fahrig wirkenden Rieger in einer knappen Viertelstunde mit 5:0 auf und davon, ließ sein Gegenüber dann charmanter Weise mit einem Ehrengame davonkommen, ehe er nach exakt 2 Stunden Spielzeit einen Volley zur persönlichen Glückseeligkeit und zum ersten ganz großen HTT Titelgewinn setzte.

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Linsbichler macht maue Vergangenheit endgültig vergessen

Weniger als über seine über weite Strecken hervorragende Darbietung staunte Linsbichler dann bei der Siegerehrung über den riesigen Pokal, den er als Beleg eines phantastisch performten Turnier-Wochenendes aus den Händen des Turnierdirektors entgegen nahm. Er, der bislang immer als großes Talent galt, sportlich aber unter dem Radar in den bislang 35 gespielten HTT Events blieb, stand plötzlich erstmalig im Rampenlicht. Mit seiner ruhigen, angenehmen und höchst sympathischen Art, vorallem aber mit einer gewaltigen Leistungssteigerung, hat der 18jährige November HTT 500 Champion die eher maue Vergangenheit endgültig vergessen gemacht. Eine Vergangenheit, in der Linsbichler vorallem in der Corona-Ära seine beste Zeit hatte. 2020 holte er unter Ausschluss der Öffentlichkeit am Hartplatz in der Südstadt den März HTT Challenger Titel, und damit seinen Premieren-Erfolg. 2021 folgte dann sein bis dato größter Erfolg, als er bei den in den Herbst in die Halle verschobenen HTT Australian Open das Semifinale erreichte. Jetzt ist er aber in der Riege der großen HTT-Sieger angekommen, und steht zudem als Nr. 31 der HTT Computer-Ranngliste so gut und hoch im Ranking wie noch nie. “Ich bin sehr froh darüber, dieses Turnier gewonnen zu haben. Vorallem, weil ich die letzten zwei Monate kein Turnier gespielt habe. Zuletzt haben wir sehr viel an meinen Schlägen und meiner Technik gearbeitet. Jetzt weiß ich, dass meine Schläge auch im Match fuktionieren. Die Freude nach langer Zeit wieder einmal ein HTT Turnier gwonnen zu haben ist rieisg. Jetzt hoffe ich, dass ich im nächsten Jahr auch bei den ganz großen HTT Events anschreiben kann”, so der 18jährige.

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Alex Rieger ist bester Österreicher der HTT Computer-Rangliste

Für Alexander Rieger blieb nach einem körperlichen und vielleicht auch mentalen Einbruch im dritten Satz nach einer eigentlich zwei Sätze lang bemerkenswert starken Leistung nur ein Teller und der Trost, mit Platz 4 in der HTT Entry List sein Karriere-High-Ranking von September 2022 eingestellt zu haben. Zudem ist Rieger seit Dienstag Abend der beste österreichische HTT Spieler in der HTT Computer-Rangliste und durchaus “ready” für die anstehenden HTT Finals im UTC La Ville. Seinen 15. HTT Karriere-Turniersieg, seinen 5. HTT 500er-Titel beim 149. Turnierstart seiner seit 2015 währenden Laufbahn ließ Rieger wie gesagt im dritten Satz liegen. Dennoch zog der 23jährige ein positives Fazit: “Mit meiner Leistung heute bin ich zufrieden. Leider hat es nicht ganz gereicht. Der bessere Spieler hat heute gewonnen, und dazu kann ich dem Alex nur gratulieren. Das ich das letzte Turnier vor den Finals so gut abgeschlossen habe, beweist mir, dass die ganze Arbeit Früchte trägt. Ich habe derzeit viel Spaß am Tennis, und so möchte ich auch die Finals angehen. Nicht das Errgebnis, sondern das Vergnügen am Platz steht im Vordergrund”, so der HTT EBO Sieger des letzten Jahres nach seinem vierten November HTT 500 Antreten nach 2019, 2021 und 2022.

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von Claus Lippert

Mittwoch
20.11.2024, 14:13 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.11.2024, 15:18 Uhr