Ein turbulentes erstes HTT Major-Weekend 2025
Das erste Grand Slam Wochenende der HTT Saison 2025 ist geschlagen, und hat in seiner knapp 72stündi...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
20.01.2025, 20:18 Uhr
Das erste Grand Slam Wochenende der HTT Saison 2025 ist geschlagen, und hat in seiner knapp 72stündigen Dauer schon wieder jede Menge Highlights und “Grand Slam Geschichtliches” produziert & hervorgebracht. Den Überblick gibt es im nachfolgenden Bericht von C.L
Schon einmal den Namen Adrian Hein gehört? Und Markus Hobiger bei seinem 50. HTT Karriere-Grand-Slam-Auftritt erstmalig in seinem Leben mit korrekter Einschätzung eines Gegners
Wie wäre es zum Beispiel mit einer Nightsession-Partie vom Samstag Abend, die um ein Haar die größte HTT Grand Slam Sensation der 34jährigen Geschichte dieses Events geliefert hätte. Schon einmal den Namen Adrian Hein gehört? Nein? Das ist auch weiter nicht verwunderlich, denn der 15jährige vom 1. TC Kaiserebersdorf feierte bei der 34. HTT AO Auflage sein Debüt auf der Hobby Tennis Tour. Aus der Qualifikation heraus, also praktisch aus derr totalen Anonymität des Tennis-Breitensports, fiel der Youngster zunächst nicht auf, selbst nicht, als die Statistik gerade einmal drei abgegebene Games beim Newcomer nach Quali-Ende ausweisen konnte. Dazu kam, dass sein zweites Quali-Opfer, ein gewisser Markus Hobiger war. Der war bei seinem 50. HTT Grand Slam Turnierstart und bei seinem 14. HTT Australian Open Auftritt wie immer nach seinen verloren gegangenen Matches in der Vergangenheit mit seiner scheinbar fix einstudierten Leier vom zu starken und vorallem falsch eingestuften ITN Gegner bei der Pressekonferenz vorstellig geworden. Ja, ja, der Hobiger erzählt schon wieder sein Märchen vom Über-Drüber-Kontrahenten, der seinem Karriere-Erfolg auf der HTT im Wege steht. Was aber niemand ahnte, der 48jährige Guntramsdorfer sollte nach seinem 1:6, 0:6 verloren gegangenen 773. HTT Karriere-Match diesmal und vorallem erstmalig in seiner Einschätzung richtig gelegen sein.
Adrian Hein schrammt nur haarscharf an Sieg über Luca Vanella und der größten HTT Grand Slam Sensation der Geschichte vorbei
Denn als am Samstag Abend die riesige Halle des UTC La Ville nach einem umtriebigen und lauten Turniertag längst im kollektiven Dunkel liegend zur Ruhe gekommen war, strahlte am 7er Court noch das Hallenlicht, und in diesem der aufgehende Stern des Adrian H. 15 Jahre jung, seit Sommer in der Südstadt bei Andi Fasching in der Bresnik-Akademie trainierend, hatte Hein seine ersten Sporen im Tennis so wie viele andere Kinder und Jugendliche auch, im Junioren Bereich der Hobby Tennis Tour verdient. Auf der Juniors HTT feierte er 2022 einen Junioren-Grand-Slam-Titel und schaffte es im März 2023 bis auf Platz 2 der HTT Junioren-Rangliste. Mit HTT Wimbledonsieger Luca Vanella aus Italien, stand dem jungen Wiener am Samstag zu nachtschlafender Zeit aber erstmals ein ganz anderes Kaliber gegenüber. Erstaunlich schien schon der erste Satz, in dem der krasse Underdog dem an Nr. 2 gesetzten HTT Künstler aus Bella Italia drei Games streitig machen konnte. Als Hein dann im zweiten Durchgang den schwer favorisierten Gegner in den Tiebreak zwang, und diesen überraschender Weise zum Satzausgleich für sich entschied, machte sich die Kunde der sich anbahnenden Sensation die Runde durch die Halle und diverse Social Media Kanäle. Ein auf der HTT unbekannter Qualifikant mit ITN 6,2 hatte den amtierenden HTT Wimbledonsieger und Titelmitfavorit Luca Vanella in einen dritten Satz gezwungen. Und auch dort lieferte Hein seinem arrivierten Gegenüber einen hochspannenden und bis zum Schluss offenen Schlagabtausch. Bei 6:5 und 40:15 aus Sicht Vanellas wehrte Hein noch zwei Matchbälle ab, ehe sich der HTT AO Finalist von 2023 mit 7:5 in die zweite Runde gerettet hatte. “Ich habe seriös gespielt, und muss Adrian zu seiner Leistung gratulieren”, so der Sieger. “Ich habe nie aufgegeben in diesem Match, und bin jetzt trotz der knappen Niederlage mit meiner Leistung sehr zufrieden”, strahlte auch der Unterlegene.
HTT Karriere Grand Slam bleibt unerfüllter Traum des Damian Roman
Wir müssen aber auch über die Nummer 1 der Hobby-Tennis-Tour und seinen unendlich und unabschüttelbaren Fluch beim Jänner Grand Slam Turnier sprechen. Auch beim neunten Anlauf sollte es nicht sein, die HTT Australian Open bleiben das einzige der vier HTT Grand Slam Events, in dessen Siegerliste man den Namen des 44fachen HTT Turniersiegers vergeblich sucht. 4 x HTT US Open, 3 x HTT Wimbledon und 1 x HTT French Open, macht zusammen 8 Major-Titel und damit auch die drittbeste Marke aller HTT Spieler der gesamten HTT Geschichte. Für den persönlichen Karriere-Grand-Slam (übrigens als fünfter Spieler der Open Ära) reichte es aber wieder nicht. Weil der topgesetzte Rumäne in Runde 2 gegen Jungstar und Greenberg-Bezwinger Nelson Gregor mit einem verlorenen Satz unnötig Körner verschoss, und er im Achtelfinale gegen November HTT 500 Champion Alexander Linsbichler auch nicht die entsprechende Leistung abrufen konnte, um dem aufstrebenden Teenager auf der anderen Seite des Netzes in den entscheidenden Momenten Paroli bieten zu können. “Das ist kaum zu glauben und extrem bitter. Es will und will bei diesem Turnier einfach nicht mit einem Titelgewinn klappen”, so die Nr. 1 der HTT. Glück im Unglück für den HTT Branchen-Primus ist aber der Umstand, dass sein Landsmann Adnan Al Mahmoud diesmal durch Abwesenheit glänzte, und Roman dadurch die Spitzenposition im Ranking erhalten bleibt.
Der Grippe-Teufel bestimmt Turniergeschehen mit, und Theo Strobl mit abenteuerlicher Sonntags-Gestaltung
Der Januar ist aber nicht nur Grand-Slam-Zeit, sondern auch der Wonnemonat von Schnupfen-, und Grippe-Viren, die an diesem Wochenende mit voller Härte zuschlugen, und das Feld der Topstars bei den 34. HTT Australian Open im UTC La Ville arg dezimierte. So musste am Eröffnungstag Vorjahressieger und Titelverteidiger Rene Gräflinger mit Erkältung und ärztlichem Sportverbot rausziehen, was wiederum einen brutalen Absturz raus aus den Top Ten der HTT Computer-Rangliste bedeuten wird. Und nachdem in der Nacht von Samstag auf Sonntag der Grippeteufel auch bei Comebacker und Titelmitfavorit Julian Jelinek sein Unwesen getrieben hatte, öffneten sich mit einem Schlag gleich zwei der vier Rasterviertel auf dem Weg ins Semifinale. Die Nutznieser heißen David Braun und Bohdan Yaryna, die sich beide über ihr erstes HTT Major-Viertelfinale freuen durften. Unter den Top 8 des mit 2000 Punkten dotierten Indoor-Klassikers steht auch Jungstar Theo Strobl, er allerdings erwartungsgemäß. Der 17jährige Oktober HTT 500 Gewinner, vollbrachte am Sonntag das Husarenstück des vierten Spieltages. Zunächst beendete er mit einem Zweisatzsieg die Hoffnungen von Atom-Aufschläger Konstantin Weiland auf einn Topergebnis bei den HTT AO Open 2025. Dann ging es ab ins Auto ins knapp über 100 Kilometer entfernte Oberpullendorf zu einem internationalen Jugendturnier, ehe er am Abend nach weiteren 100 von Mama Wera chauffierten Kilometern seine Tagesration an Tennis mit den Sätzen 5, 6 und 7 in schwindelerregende Sphären schraubte. Und im Finish eine extrem beeindruckende Willensleistung zeigte, mit der er bei 6:1, 4:6, 1:4 und auch 2:5 mit einem atemberaubenden Finish und fünf gewonnenen Games in Serie die drohende Niederlage gegen einen gut spielenden Vuk Jovanovic abwenden konnte.