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Großbritanniens Jungstar Romeo Oxley bucht Semifinalticket

Großbritanniens HTT Jungstar Romeo Oxley hat am Sonntag spät Nachts nach einer heroischen Tennisschl...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 18.11.2024, 15:18 Uhr

Großbritanniens HTT Jungstar Romeo Oxley hat am Sonntag spät Nachts nach einer heroischen Tennisschlacht und einem nach 2:40 Stunden mit 5:7, 7:6, 10:5 errungenen Erfolg gegen Dalibor Peric aus Serbien ein Halbfinalticket bei der 14. Auflage der HTT Challenger Finals im Union Tennis Center La Ville erobert, und damit die Vorschluss-Runde des großen Saisonfinal-Events auf Challenger-Ebene komplettiert. Am dritten und letzten Tag der Vorrunde qualifizierte sich zudem Elias Siegmund mit einem ebenfalls im Match-Tiebreak geglückten Erfolg über Vorjahresfinalist Horst Kroiss für das Semifinale. Bereits vorzeitig für die Top 4 waren der mit drei Siegen makellos durch die Vorrunde gedüste Geheimfavorit Stefan Kroisleitner, und Afrikas HTT Star Ali Sharif qualifiziert. Ein Bericht von C.L

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Peric gegen Oxley mit Traumstart und Satzführung

Es war wohl das bislang beste und intensivst geführteste Match der heurigen HTT Challenger Finals 2024. Als sich am Sonntag spät Nachts die bereits zur Mittagszeit im Einsatz gewesenen Stefan Kroisleitner und Ali Sharif schon längst auf der Couch liegend erholten, um Energie für den semifinalen Montag zu tanken, duellierten sich am 7er-Court unter den Dächern des UTC La Ville Serbiens Mai-Challenger-Champion Dalibor Peric und Großbritanniens heißeste Aktie am HTT-Nachwuchs-Markt Romeo Oxley in einer mit viel Taktik und Intensität aber auch von hochkarätigen Spielzügen geprägten allerletzten Vorrunden-Begegnung um das letzte freie Ticket für das Semifinale des 165. HTT Saisonturniers. Den besseren Start erwischte dabei eindeutig der in seinem Tun & Handeln auf dem Court klarer wirkende Peric, der sich rasch mit einem überfallsartigen 3:0 Start Respekt beim jungen Gegner verschaffte. Bei 5:3 ließ der Serbe zwar mit zwei Doppelfehlern noch zwei Satzbälle ungenützt, am Ende aber holte er sich den ersten Durchgang mit 7:5.

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Peric drosselt Tempo in Satz, Oxley holt 2 Tiebreaks und sein Halbfinal-Ticket für die HTT Challenger Finals 2024

Und auch im zweiten Heat schien Peric lange Zeit auf Semifinal-Kurs zu segeln. 4:2 und 30:15 bei eigenem Aufschlag lag der 29jährige vom TC Vienna vorne, bei 5:4 und Einstand trennten Peric gar nur mehr zwei Punkte vom erhofften Halbfinal-Einzug. Aber dann bekam man wieder einmal die Unberechenbarkeit des Tennissports zu sehen. Nuancen in seinem Spiel nachzulassen, bleibt auch auf HTT Challenger-Niveau nicht ohne Folgen. Und so wurde Peric im zweiten Satz womöglich dafür bestraft, dass er tempomäßig im Vergleich zu Satz 1 auf die Bremse trat, und mehr auf Sicherheit als auf Tempo in seinem Vortrag auf Platz Nr. 7 Wert legte. Damit ließ er einen mental überraschend stabilen Romeo Oxley zurück ins Spiel, wo der 16jährige die beiden anstehenden Tie-Break-Entscheidungen gewann. Zunächst den klassischen im zweiten Satz, den er mit 7:5 für sich entschied, und dann auch jenen im Champions-Modus, der 10:5 für den Youngster endete. “Das war heute ein sehr schweres Match. Nach den ersten drei Games, fühlte ich mich geradezu machtlos. Aber ich bin heute im Kopf ruhig geblieben, und habe am Ende einen Weg gefunden, dieses Match zu gewinnen. Vielen Dank auch an Dalibor für ein tolles Spiel”, so der junge Brite. Aufgeräumt und trotz knapper, unglücklicher Niederlage, analysierte am Ende auch noch Dalibor Peric den Vorrunden-Thriller zu später Stunde. “Ich bin nicht sonderlich enttäuscht oder traurig. Ich nehme das heutige Match als eine gute Lehre für die Zukunft. Ich habe mein Spiel weiter gesteigert, viel Sympathie und Anerkennung von den Mitspielern geerntet, und wurde auf meinem eingeschlagenen Weg bestätigt. Ich behandle meinen Körper sowohl physisch als auch mental wie ein Leistungssportler, und das wird mich auf Dauer vorwärts bringen”, so der 29jährige Serbe.

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Elias Siegmund schickt formschwachen Horst Kroiss zurück nach Oberösterreich

Romeo Oxley wird derweil am Montag Abend ab 21 Uhr im UTC La Ville sein Halbfinal-Match gegen Stefan Kroisleitner bestreiten, der am Sonntag mit einem 6:2, 6:4 Erfolg über Murtaza Hussaini seinen dritten Vorrundensieg feierte, und damit als einziger Spieler des Turniers ungeschlagen eine makellose Vorrunde absolvierte. Der ebenfalls schon vorqualifizierte und als Gruppensieger feststehende Generali Race to Kitzbühel-Rekordsieger Ali Sharif befleckte am Sonntag zu High Noon hingegen seinen blütenweiße Weste, und verlor das in Sachen Aufstieg allerdings längst bedeutungslose Gruppen-Match gegen Luca Lillie mit 6:4, 1:6 und 2:10. Damit verabschiedete sich Lillie mit Anstand von seinem HTT Challenger-Finals-Debüt. Das Semifinale komplettierte dann noch am Abend Elias Siegmund, der den diesmal nicht in Hochform angereisten oberösterreichischen Titelfavoriten Horst Kroiss mit einem Sieg im Match-Tiebreak frühzeitig verabschiedete. 6:3, 3:6, 10:6, das sind die Eckzahlen, mit denen sich Siegmund seinen Traum vom Semifinal-Einzug erfüllte. Der WAC Star, in diesem letzten Spiel der Gruppe A solide spielend und geduldig agierend, profitierte wohl auch, dass Spanien-Heimkehrer Horst Kroiss nicht in gewohnter Verfassung in die Bundeshauptstadt angereist war. Die sonnige andalusische Küste und das vernebelte Wiener Becken, da kann dich schon einmal ein kleiner Kulturschock einholen und hemmen. Vorallem aber hatte Kroiss im gesamten letzten Monat keinen Tennisschläger in der Hand. Die fehlende Matchprais und die mangelnde Match-Fitness gingen dem zweiterfolgreichsten HTT Challenger-Spieler der Geschichte am zurück liegenden Wochenende massv und entscheidend ab.

von Claus Lippert

Montag
18.11.2024, 14:02 Uhr
zuletzt bearbeitet: 18.11.2024, 15:18 Uhr