Hot, hotter, Wasserpark
Feste feiern können sie, die Damen und Herren des TC Vienna 2013 am Floridsdorfer Wasserpark! Mit Gr...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
30.06.2024, 16:18 Uhr
Feste feiern können sie, die Damen und Herren des TC Vienna 2013 am Floridsdorfer Wasserpark! Mit Grillspezialitäten & süssem Nachschlag und gerüchteweise einem Tennisringerl unter Flutlicht um 01:30 Uhr morgens, haben die “Wasserparkler” am Samstag Abend ihr Sommerfest zelebriert, und so auch den Schlusspunkt hinter den zweiten Spieltag bei der 29. Auflage des Juni Masters Series 1000 Turniers gesetzt. Ein Bericht von C.L
Damian Roman “Bedingungen wie täglich bei mir im Büro”
Der vorletzte Tag des Juni 2024, es war ein wirklich heißer, und einer an dem sich die Topstars des 85. HTT Saisonturniers für die ab Sonntag anstehende entscheidende Turnierphase warm gemacht haben. Auf schlanke 45 Grad kletterte das Quecksilber, gemessen direkt am Centercourt um halbdrei Nachmittags. Lufttechnisch im Schatten gemessen – diesen suchte man auf den drei Rasen-Courts freilich lange Zeit vergebens – schwitzten Damian Roman & Co bei 34 Krügerln, was der rumänische Titelverteidiger und Tennis-Trainer nicht weiter tragisch nahm, und die schweißtreibenden Bedingungen mit dem flotten Spruch “das ist nichts Außergewöhnliches, das sind meine gewohnten Büro-Temperaturen” quittierte. Seinen Tag im Büro gestaltete der 3fache Juni Masters Series Champion allerdings extrem kurz, ehe er sich mit einer an Lokalmatador Dalibor Peric verteilten “Brille” und dem 415. HTT Einzelsieg seiner Karriere mit “Hitzefrei” in die schattige Wasserpark-Lounge zurückzog. Kräfteschonend sind mit Nordmazedoniens Jungstar Tarik Mustafik (6:1, 6:2 gegen Sascha Rybak) und dem 3fachen serbischen Juni Masters Series 1000 Champion Vladimir Vukicevic (6:1, 6:3 gegen Martin Ziolkowksi) zwei weitere Titel-Mitfavoriten im Schongang durch den “hoten Samstag” gekommen.
Bolivianisches Fräulein-Wunder ist nach 7 Jahren wieder auf Tour
Mehr Mühe von den am gestrigen zweiten Spieltag im Einsatz gewesenen Topgesetzten hatte nur Luka Sekulic. Die “Vier” der Setzliste hatte trotz Vorbereitung & abgespulten Trainingseinheiten auf dem ungewohnten Untergrund am Wasserpark unter der Woche, knapp eine Stunde lang massiv zu kämpfen, um sich gegen Boliviens comebackendes Fräuleinwunder Hortencia Birnbaumer in zwei Sätzen mit 7:5, 6:1 durchzusetzen. Echten HTT-Insidern wird der Name Birnbaumer vielleicht noch geläufig sein. Ja, im August 2017 also vor fast sieben Jahren war es, als ein völlig unbekanntes und kein Wort Deutsch sprechendes junges Mädchen die rote Erde von Terra Rossa in Wien Hernals betrat, und mit fünf ohne Satzverlust errungenen Siegen den Titel beim August HTT 150 Turnier holte. Damals galt sie als aufstrebendes Talent in ihrer Heimat, hatte sogar zwei Fed-Cup oder zu Neudeutsch – zwei Billie Jean King Cup Einsätze zu verzeichnen. Doch nachhaltig Tennis spielen in Bolivien ist ein spezielles Thema und nicht vergleichbar mit jener Situation, die sie in ihrer neuen Wahlheimat Österreich vorfindet. Darum ist sie auch mit ihrer Schwester Laura vor drei Wochen nach Wien übersiedelt, um “so viele Turniere wie nur möglich spielen zu können”, wie die 24jährige Südamerikanerin aus Santa Cruz betonte. Gegen Luka Sekulic hatte Birnbaumer, die bei ihrem HTT Comeback in Runde 1 den ukrainischen Debütanten Andriy Kaliberda mit 6:1, 6:3 bezwungen hatte, im ersten Satz eine 5:2 Führung inne, ehe das Spiel die erwartete Wende nahm.
Amel Bisevac “is back” – Ehemalige Nr. 2 startet mit Sieg in 2 Sätzen
Einerseits hatte Sekulic – der mit dem flachen schnellen Spiel seiner südamerikanischen Gegnerin zu Beginn seine Probleme hatte – begonnen, jene Schläge auf den Court zu zaubern, die man auf dem ultraschnellen Kunstrasen-Court benötigt, um erfolgreich Tennis zu spielen. Er setzte vorallem auf der Rückhand auf die Trumpfkarte “Slice”, und setzte am Ende nach knapp zwei Stunden Spielzeit die zusehends müde werdende Birnbaumer mit 7:5 und 6:1 matt. Mit großer Spannung wurde am Samstag Nachmittag auch das Comeback von Amel Bisevac beäugt. Dem 37jährigen, der beim großen HTT Saisonfinale den “Finals 2022” mit verlorenem Endspiel gegen Rene Gräflinger seine HTT Abschiedsvorstellung gab, war bei seiner Rückkehr in den Circuit und im Achtelfinal-Duell mit dem starken bulgarischen HTT Newcomer Rumen Lazov nichts anzumerken, von einer 18monatigen Turnierpause. Die ehemalige Nummer 2 der HTT vom Altmannsdorfer TC spielte einen bärenstarken ersten Satz, ließ bei 5:3 im zweiten Durchgang zwei Matchbälle zu einem glasklaren Zweisatzsieg aus, ehe er sich mit 7:5 ins Viertelfinale hievte. “Wenn du dein Match gewinnst, musst du das Comeback als zufriedenstellend bewerten”, meinte der 2fache HTT Major-Finalist, der es am Sonntag im Kampf ums Semifinale ausgerechnet mit seinem Schüler Luka Sekulic zu tun bekommen wird.