Iga Swiatek: Elf Breaks sind einfach zu viel
Der Hauptgrund, warum Iga Swiatek nicht in das Finale des WTA-Tour-1000-Turniers in Montreal eingezogen ist? Der Karriere-Höchstwert in Sachen Breaks.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
13.08.2023, 07:32 Uhr
Dass Breaks im Frauentennis weniger wert sind als bei den Männern, mag früher vielleicht einmal gestimmt haben (und da vor allem in Wimbledon), mittlerweile hat sich die Spielgeschwindigkeit auf fast allen Belägen ja so beruhigt, dass das Ausservieren eines Satzes nach früher Führung beinahe einen eigenen Meisterbrief wert ist. Daniil Medvedev könnte man hier als Kronzeugen aufrufen, der in Toronto im Viertelfinale gegen Alex de Minaur sehr großzügig mit seinen Break-Vorsprüngen umgegangen ist.
Apropos Medvedev: Der spielt ja mit demselben Racket wie Iga Swiatek, die sich wie der Russe auch schon auf das bevorstehende Event in Cincinnati vorbereiten darf. Mit Recht. Denn er sein eigenes Service elf Mal abgibt, der hat den Finaleinzug nicht verdient, nicht einmal bei den Vereinsmeisterschaften des legendären Voitsberger Tennis Clubs.
Swiatek zielsicher mit den falschen Entscheidungen
Findige Statistiker haben schnell herausgefunden: Swiatek hat bislang alle neun Matches verloren, in denen sie mindestens sieben Mal ihren Aufschlag abgeben musste. Die elf Breaks gegen Jessica Pegula in Montreal waren ein Karriere-Höchstwert. Neun gab es in Dubai 2022 gegen Jelena Ostapenko und gegen Anett Kontaveit bei den Australian Open.
An Tagen wie diesen ist das Service aber selten die einzige Fehlerquelle. Und so war es am Halbfinaltag in Montreal auch erstaunlich, wie sehr die polnische Weltranglisten-Erste mit ihrer Vorhand gestreut hat. Und mit welcher Zielsicherheit Swiatek stets die falsche Entscheidung bei der Auswahl ihrer Schläge getroffen hat.
Cincinnati, das sei noch erwähnt, gilt übrigens neben Shanghai als der schnellste Hartplatz auf der Profi-Tour. Vielleicht klappt es da mit dem Ausservieren besser.