Marketa Vondrousova: „Das ist etwas Neues für mich“
Beim WTA 1000er-Turnier in Montreal ist Marketa Vondrousova mit einem Zweisatz-Sieg gegen Mayar Sherif erfolgreich gestartet. Vor dem Turnier sprach die Wimbledonsiegerin über eine veränderte Wahrnehmung ihrer Person.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
10.08.2024, 10:15 Uhr
Große Erleichterung fiel von Marketa Vondrousova ab nach ihrem 6:4, 6:2-Erfolg gegen die Ägypterin Mayar Sherif. Es war der erste Turnierauftritt für die Tschechin seit ihrem Coup auf dem heiligen Rasen in Wimbledon.
Auswirkungen als Superstar
Vom Naturell her ist die 24-jährige nicht diejenige, die sich nach dem großen Rampenlicht sehnt, sondern ihr Leben trotz Auftritten auf großer Bühne in einem eher zurückhaltenden Stil bestreitet. Dennoch bleibt solch ein Paukenschlag, mit dem man auf einmal zur Berühmtheit wird, nicht ohne Folgen: „Ich weiß, wenn man ein Grand Slam-Champion ist, sind die Erwartungen sehr hoch. Aber für mich ist es wichtig, einfach in meinem kleinen Kreis zu bleiben, an Dingen zu arbeiten und einfach ein paar Matches zu meistern.“
Mit der Bürde ihres großen Erfolgs sieht sich die aktuelle Nr. 10 der Weltrangliste auch etwas als Gejagte: „Es ist immer schwer, als Grand Slam-Siegerin zurückzukommen, das ist etwas Neues für mich. Ich war ein bisschen nervös und ich habe das Gefühl, dass jede Spielerin großartiges Tennis spielen wird und mich schlagen möchte.“
Abschalten in der Heimat
Ihren Triumph in London verarbeitete die Linkshänderin in ihrer Heimat: „Als wir nach Hause kamen, war die erste Woche wirklich verrückt. Ich bin auch in meine Heimatstadt zurückgekehrt und es war großartig. Dann war ich in Prag, wo ich einige Dinge zu erledigen hatte. Ich habe das Gefühl, dass es eine Veränderung ist. Die Leute erkennen dich immer öfter, sogar in der Stadt und überall.“
Klärung der Tattoo-Frage
Um ihren Wimbledon-Sieg zu feiern, ließen sich Vondrousova und ihre Schwester passende Tattoos stechen. Ohne zu verraten, wo sich dieses befindet kommentierte sie nur kurz das optische Erscheinungsbild: „ein kleines W“. Auf die Frage, ob ihr Trainer Jan Mertl seine Wette eingelöst habe, antwortete sie: „Ich glaube, ich werde das mit meinem Trainer in New York erledigen“.
Achtelfinal-Kracher gegen Gauff
In Montreal wartet auf die Nummer neun des Turniers im Achtelfinale mit Coco Gauff eine schwere Aufgabe. Die 19-jährige US-Amerikanerin befindet sich gerade in bestechender Form und konnte letzte Woche den Titel beim 500er-Turnier in Washington holen. Auch wenn Vondrousova ihrer jüngeren Gegnerin im öffentlichen Blitzlichtgewitter gerne den Vortritt überlassen möchte, wird die Wimbledon-Championesse auf dem Court sportlich alles in den Ring werfen.
Hier das Einzel-Tableau aus Montreal