Nowak setzt Teenie-Titelserie beim HTT-April-Challenger fort
Das April Challenger Turnier im Union Tennis Center La Ville bleibt weiter fest in jugendlicher Hand...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
02.05.2024, 17:18 Uhr
Das April Challenger Turnier im Union Tennis Center La Ville bleibt weiter fest in jugendlicher Hand. Der oberösterreichische HTT Newcomer Maximilian Nowak triumphierte am Dienstag Abend bei seinem erst zweiten HTT-Turnierstart im Endspiel der 17. April-Challenger-Auflage gegen den an Nr. 1 gesetzten Julian Schütz in einem megaspannenden Match-Tiebreak, und fixierte nach Benjamin Kotzaurek (2020), Daniel Blagojevic (2022) und Simon Friessnegger (2023) den vierten Teennager-Erfolg in Serie. Zudem avancierte der Youngster aus Steyr mit einem 6:2, 4:6, 10:6 Finalerfolg auch zum 845. Turniersieger der Hobby-Tennis-Tour-Geschichte seit 1990. Ein Bericht von C.L
Maximilian Nowak rauscht souverän durch sein zweites HTT-Turnier
Als Nummer 837 war er am Freitag Nachmittag in sein erst zweites HTT-Abenteuer in Wien-Liesing gestartet, als aktuelle Nummer 213 köpfte er bei der Siegerehrung am Dienstag Abend vor der Heimfahrt ins oberösterreichische Steyr noch rasch eine Flasche Sekt. Ja, das war ein Turnier-Wochenende ganz nach dem Geschmack des Maximilian Nowak, der mit Ausnahme der umkämpften Finalbegegnung gegen den topgesetzten Julian Schütz mit vier souverän abgelieferten Matches zu überzeugen wusste. Nur 11 Games hatte der 15jährige auf dem Weg in sein erstes HTT Karriere-Finale abgegeben, und dabei namhafte HTT-Challenger Asse wie seinen oberösterreichischen Landsmann Philipp Mayer oder den Niederösterreicher Andreas Schauer ziemlich alt aussehen lassen. Erst in der finalen Night Session am Centercourt Lance Lumsden kam der bis dahin groß aufspielende Teenager erstmalig an seine Grenzen. Doch dazu später mehr!
An- und Abreise fast wie eine Fahrt bis nach Athen
Es ist immer wieder erstaunlich und höchst bewundernswert, welche Hürden und Strapazen Spieler und Eltern auf sich nehmen, um an Turnieren der Hobby Tennis Tour teilzunehmen. Der frischgebackene HTT Babolat April Challenger Sieger ist das aktuell beste Beispiel. Mehr als beachtliche 1.650 Kilometer in fünf Tagen waren nötig, um die Grundlage für Maximilians Antreten zu schaffen, und den Triumph des 15jährigen am Altmannsdorfer Ast möglich zu machen. Das entspricht fast einer Autoreise von Wien nach Athen, und verdeutlicht, welches Engagement, und wieviel Leidenschaft so mancher Eltern-, und Großelternteil in die Sportausübung ihres Nachwuchses investiert. Maximilian Nowak zahlte diesen mit viel Hochachtung zu betrachtenden Einsatz seiner Familie aber mit einem sensationellen Erfolg zurück.
Schütz mit mehr Stabilität zum Satzausgleich
Das Teenager-Endspiel bei der 17. Ausgabe des April-Challenger-Turniers zwischen Nowak und Schütz sah zunächst die Nr. 1 der Setzliste mit 2:1 voran, ehe sich der erste Satz zugunsten des Oberösterreichers drehte. Schütz gestaltete den Beginn seines zweiten HTT-Karriere-Finales ungewohnt fehleranfällig, und haderte zudem auch mit fehlender Länge in seinen Grundschlägen. Damit ermöglichte er Nowak immer wieder, mit Winnern von der Vorhand und auch der Rückhand zu recht leichten Punkten zu kommen. Julian Schütz ist aber nicht umsonst ein überall gefürchteter Spieler in der HTT-Challenger-Szene, und so sollte der 17jährige vom TC Strebersdorf auch an diesem letzten Abend des April 2024 wieder einen Weg zurück ins Match finden. Zwar sah Nowak bei 2:0 im zweiten Satz schon wie der sichere Sieger aus, doch Schütz hatte längst Stabilität in sein Spiel und Länge in seine Grundschläge gebracht, und damit auch einen Weg in Nowaks Kopf gefunden. Aus der bis hierher beindruckend wirkenden Souveränität des späteren Gewinners, wurde mit einem Schlag ein weinerlich, fluchender und Racket werfender Auftritt, der Nowak beinahe um die Früchte seiner fünftägigen Arbeit zu bringen drohte. Bei 4:5 zerbröselte Nowaks Spielplan endgültig, er musste seinen Aufschlag abgeben, und fand sich unerwarteter Weise in der Roulette-Entscheidung eines jeden Tennismatches, nämlich im Match-Tiebreak wieder.
Nowak gewinnt Match-Tiebreak und Schütz steht erstmals in seiner HTT Karriere unter den Top 50
Dort im Match-Tiebreaker agierte Nowak dann wieder disziplinierter, und vorallem kontrollierter, spielte nach frühem 1:2 Rückstand mit 5:2 und 8:4 Führungen vorne weg, ehe Schütz noch einmal zu einer letzten Aufholjagd ansetzen sollte. Am Ende hatte Nowak bei 9:6 mit einem Netzroller beim Matchball auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite, insgesamt aber doch verdient seinen Premieren-Titel auf der Hobby Tennis Tour zu bejubeln. “Er hat mich vorallem im ersten Satz für meine Passivität und die Kürze in meinen Schlägen bestraft. Er hat gegen mich heute vorallem auch spielerisch gute Lösungen gefunden, und definitiv verdient gewonnen. Ich war leider diesmal zu schwach, um ihn wirklich fordern zu können. Außer meiner Laufleistung, kann ich nicht mit diesem Final-Auftritt zufrieden sein”, bilanzierte Julian Schütz als höchst fairer Verlierer, der sich nach seinem zweiten verlorenen HTT Challenger-Endspiel zumindest über sein Karriere-High-Ranking und den erstmaligen Einzug unter die Top 50 des HTT Computer-Rankings freuen durfte.
Maximilian Nowak in einer Siegerliste mit dem HTT AO Sieger 2023
Maximilian Nowak hingegen, versprühte bei der abschließenden Siegerehrung auf “Lance Lumsden” noch ein Flascherl Sekt, um sich dann schnellst möglich auf den Heimweg Richtung Steyr zu machen. Noch aus dem Auto sendete der 15jährige sein Statement zum Premieren-Erfolg. “Ich möchte mich für das toll organisierte Turnier bedanken. Es war eine großartige Atmosphäre beim Finale. Ich bin unglaublich glücklich, dass ich dieses Turnier in einem wirklich nervenaufreibenden Finale gewinnen konnte”, so der frischgebackene April-HTT-Challenger-Champion, der sich wie schon eingangs erwähnt als 845. Turniersieger der HTT Geschichte feiern lassen durfte, und der sich auch in die mit großen HTT-Namen gespickte Siegerliste des April Challengers eintragen konnte. Immerhin gewann 2018 ein gewisser Philipp Fedorczuk dieses Turnier, und der avancierteja bekanntlich fünf Jahre später zum vielumjubelten HTT Australian Open Sieger 2023. Da hat also vielleicht jemand eine rosige Tenniszukunft vor sich!
