Siegeserie von Dominik Jaros bei den Finals gerissen
Der rumänische Ranglisten-Erste Damian Roman ist bei der 34. Auflage der Babolat HTT Finals powered ...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
26.11.2024, 15:18 Uhr
Der rumänische Ranglisten-Erste Damian Roman ist bei der 34. Auflage der Babolat HTT Finals powered by Kärnten nach seinem zweiten Vorrunden-Auftritt zwar weiterhin ungeschlagen, das begehrte Ticket für die achte Halbfinalteilnahme beim großen Saisonfinale der Top 8 im UTC La Ville, hat der 42jährige aber trotzdem noch nicht fix in der Tasche. Der Satzverlust beim 6:1, 4:6, 6:4 Erfolg in der montägigen Night Session gegen HTT French Open Sieger Dominik Jaros, könnte für den HTT Finals Sieger von 2015 noch zum Problem werden. Es droht am morgigen Mittwoch sogar eine mögliche Aufstiegs-Entscheidung mit dem Rechenschieber. Nämlich dann, wenn Luca Vanella gegen Damian Roman in drei Sätzen gewinnen, und Dominik Jaros den erwarteten Zweisatzsieg gegen Finals-Debütant Julian Redl einfahren sollte. Ein Bericht von C.L
Neuauflage des HTT French Open Finales geht an Damian Roman
Es herrscht also Hochspannung in der blauen Vorrundengruppe, in der Rumäniens topgesetzter 8facher HTT Grand Slam Sieger Damian Roman in der Nacht von Montag auf Dienstag um exakt 00:29 Uhr eine hochklassige Night Session des dritten Finals-Spieltages gegen Dominik Jaros in drei Sätzen füt sich entschieden hatte, und damit auch die imposante Siegessrie des zuletzt 18 Matches ungeschlagen gebliebenen HTT French Open Siegers beendete. Die Neuauflage des heurigen HTT French Open Finales, die sich mit einer Spielzeit von 2:42 Studen zum bislang längsten Match der diesjährigen Finals-Auflage entwickelt hatte, stand zunächst klar im Zeichen des Damian Roman. Der 42jährige Routinier vom TC Strebersdorf spielte sein gewohnt solides Tennis von der Grundlinie, während Jaros speziell mit der Vorhand extrem fehlerhaft agierte, und sich ungewohnt schwach servierend, mit zwei kassierten Breaks bald deutlichst in Rückstand sah. Am Ende des ersten Satzes war es gar eine Machtdemonstration der Nummer 1, der mit dem Saisondominator vom CTP Pötzleinsdorf Stopp & Lob spielte, und den HTT Sandplatzkönig am Centercourt vorführte.
Damian Roman leistet sich “womöglich noch folgenschweren” Satzverlust
Doch was den Dominik Jaros von 2024 auszeichnet, ist seine neue Qualität, aus jeder erdenklich schwierigen Situation einen manchmal spielerischen, zumindest aber immer einen ergebnistechnischen Ausweg zu finden. Spätestens mit dem enorm wichtigen Re-Break zum 1:1 Anfang des zweiten Satzes, hatte Jaros den Glauben an sich wieder gefunden, und den letztlich intensiven und phasenweise hochklassigen Infight mit dem HTT Branchen-Primus des vergangenen Jahrzehnts am Centercourt des UTC La Ville aufgenommen. Bis 4:3 ging es dann mit dem Aufschlag durch die Nacht, ehe Damian Roman in einer kuriosen Schlussphase bei eigenem Aufschlag “ausließ”, und sich mit zwei abgegebenen Aufschlagspielen nach 66 Minuten den schon angesprochenen, und womöglich noch folgenschweren Satzverlust einhandelte. Bezeichnend und beispielhaft für das Geschehen am Centercourt in dieser Phase des Matches, war dann das erste Game des dritten Durchgangs, das nach einem “hin & her”, 16 ausgespielten Punkten und einer Dauer von 15 Minuten an Dominik Jaros ging. Der 33jährige konnte aber in der Folge nicht ganz sein volles Potentail ausschöpfen, hatte am Ende dieses denkwürdigen Abends 55 Eigenfehler fabriziert, und auch aufschlagtechnisch nicht jene Effizienz & Konstanz, mit der er heuer vier Titel abstaubte. Einen Service-Verlust zum 1:2 konnte der HTT Kitzbühel-Sieger noch egalisieren, den zweiten zum 3:4 aber nicht mehr. Nach 2:42 Stunden Spielzeit und einem abschließenden Service-Winner hatte sich Damian Roman an Dominik Jaros für die Fünfsatz-Niederlage im Finale der HTT French Open revanchiert, und auch seine Rolle als Angstgegner des amtierenden HTT-Sandplatzkönigs wieder eingenommen.
Jaros mit erster Niederlage seit 232 Tagen und Damian Roman mit HTT Finals-Einzelsieg Nr. 24 die alleinige Nr. 3 der ewigen Bestenliste
Mit seinem 45. Saison-Einzelsieg 2024 ist Damian Roman weiter auf Kurs “achtes HTT Finals-Semifinale” seiner Karriere. Zudem feierte der Ranglisten-Erste aus Negresti Oas seinen 24. Matchsieg im Rahmen der HTT Finals, womit er nun als alleiniger Dritter in der ewigen Bestenliste aller Spieler mit den meisten Finals-Einzelsiegen notiert. Im Head to Head mit Jaros erhöhte Roman auf 11:2 Siege, und bei den Finals an sich, ist Roman mit 3:0 Erfolgen für Jaros einfach nicht greifbar. “Den ersten Satz habe ich eigentlich von Dominik geerbt. Die Sätze 2 und 3 waren schön, gute Ballwechsel, ein tolles Hartplatz-Match. Es hätte aber auch anders ausgehen können”, so der Sieger. Für Dominik Jaros endete hingegen am Montag nach Mitternacht eine wahrlich imposante Erfolgsserie. Erstmals nach 232 Tagen und seit dem 7. April 2024 musste sich der HTT French Open Sieger wieder in einem HTT Match geschlagen geben. Und das nach 18 Siegen in Folge. Dabei ärgerte sich Jaros beim abschließenden On Court Interview eher über die zuvor erlittene Niederlage, als über das Ende seiner Siegesserie. “Weil der erste Satz heute zu wild war. Dann habe ich mich geil zuzrückgefightet. Ich hatte das Gefühl, je besser ich serviere, desto besser retourniert der Damian. Das war schwierig für meinen Kopf”, so der unterlegene Ranglisten-Fünfte.
Luca Vanella feiert Pflichtsieg gegen Julian Redl
In der Parallel-Partie der blauen Gruppe wahrte derweil Luca Vanella seine Aufstiegschancen ins Halbfinale der 34. Babolat HTT Finals Ausgabe. Der italienische HTT Wimbledonsieger feierte gegen den abermals gefällig spielenden Finals-Newcomer Julian Redl einen nach 68 Minuten feststehenden 6:4, 6:3 Pflichtsieg, und darf sich damit weiter Hoffnungen auf einen Platz unter den Top 4 des HTT Saisonfinales machen. Vanella spielte trotz seiner klaren Favoritenrolle eine zielstrebig und zielorientierte Partie, verzichtete auf für ihn typische Show-Elemente, und entledigte sich am Ende der Pflichtaufgabe gegen Redl in einer Kraft-, und Energie unaufwendigen Stunde. Im ersten Satz genügte dem Ranglisten-Dritten aus Italien ein einziges Break zum 3:2, während er in Durchgang Nr. 2, seinen Aufschlag auch einmal (zum 1:1) abgeben musste. Redl, der sich wie schon in seiner Auftaktpartie am Samstag gegen Damian Roman phasenweise tolle Ballwechsel mit dem favorisierten Gegenüber lieferte, bekam im Duell mit dem HTT Wimbledon-Champion aber auch präsentiert, dass man sich gegen Spieler dieser Klasse keine Schwächen und schon gar keine Aussetzer leisten kann. Das Break gleich im ersten Game des zweites Satzes war ein solcher Aussetzer, als sich Redl unnötiger Weise mit zwei Doppelfehlern und einem missglückten Stopp in die Bredouille brachte. Den Rest des zweites Satzes mit Ausnahme des Endes, spielte der 23jährige in seinem 50. HTT Saisonmatch nämlich eine mehr als ansprechende Partie.