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Steiert gewinnt viertelfinalen Abnützungskampf gegen Jaros

Bis zu den HTT Finals, die Ende November im Union Tennis Center La Ville wieder den glanzvollen und ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 27.04.2024, 16:18 Uhr

Bis zu den HTT Finals, die Ende November im Union Tennis Center La Ville wieder den glanzvollen und abschließenden Höhepunkt des Tennisjahres 2024 bilden werden, ist es zwar noch knapp acht Monate hin, und trotzdem könnte es gut sein, dass wir dann jene vier Herren beim großen HTT Saisonfinale wieder sehen werden, die aktuell bei der 28. Ausgabe des März Masters Series 1000 Turniers den Ton angeben, und am heutigen Montag Nachmittag das Semifinale des 24. HTT Saison-Events in der Südstadt bestreiten. Mit dem Ranglisten-Zweiten und 42fachen Turniersieger Damian Roman, Deutschlands neuem HTT-Star David Steiert, dem in der Form seines Lebens agierenden Jungstar Julian Jelinek und Rumäniens seinen zweiten Frühling erlebenden rumänischen Altstar Adnan Al Mahmoud, haben sich vier absolute Hochkaräter am vergangenen Wochenende bei Florida-Wetter mitten im niederösterreichischen April für die Vorschluss-Runde in “Miami Enzersdorf” qualifiziert, und gleichzeitig auch für den am Dienstag zu vergebenden zweiten HTT Masters 1000 Saisontitel empfohlen. Ein Bericht von C.L

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Alexander Rieger muss sich der Nr. 1 des Turniers Damian Roman geschlagen geben

Rumäniens HTT-Superstar Damian Roman steht zum 26. Mal in seiner außergewöhnlichen Karriere im Semifinale eines HTT Masters 1000 Events, und ist damit vor dem montägigen Generationen-Gipfel gegen den seit Wochen in Hochform befindlichen Julian Jelinek nur mehr einen Sieg vom Erreichen seines 65. HTT-Karriere-Finales und nur mehr zwei Siege vom alleinigen Rekord an HTT Masters 1000 Turniersiegen entfernt. Der 41jährige aus Negresti Oas, der zuletzt scheinbar das Siegen auf der HTT verlernt hat, und der seit August letzten Jahres auf einen Titelgewinn wartet, setzte sich am Sonntag Nachmittag im Viertelfinale des 28. März Masters Series 1000 Turniers bei prächtigen äußeren Bedingungen in der Südstadt über HTT Erste Bank Open Champion Alexander Rieger mit 6:3, 6:4 hinweg, und steht damit zum dritten Mal in seiner Laufbahn nach 2016 und 2022 in der Vorschluss-Runde des mit 1000 Punkten dotierten Hartplatz-Klassikers vor den Toren Wiens. Im mit Spannung erwarteten viertelfinalen Aufeinandertreffen mit Alexander Rieger – gegen den er zwei der letzten drei Duelle, darunter auch die beiden Endspiele am Heumarkt bei den HTT-EBO und beim Jänner HTT 500 Turnier im La Ville – verloren hatte, musste der Routinier vom TC Strebersdorf trotz 6:3, 3:1 Führung aber lange zittern, ehe er im siebenten direkten Vergleich mit Rieger auf 5:2 an Siegen stellen konnte. “Irgendwie ist das Tempo in meinen Schlägen bei den heutigen Bedingungen am Platz verpufft. Ich habe dafür aber keine Erklärung. Trotzdem bin ich mit meinem ersten Freiluft-Auftritt 2024 nicht ganz unzufrieden”, bilanzierte Rieger, der am Vormittag Next Gen-Ass Mateo Wagner mit 6:2, 6:1 dessen Grenzen aufzeigte, und so wie im Vorjahr mit dem Erreichen des Viertelfinales aus der Südstadt abreiste.

Julian Jelinek nach Schreckmoment wieder auf Kurs 1000er-Double

Damian Roman hingegen bekommt es nun im Halbfinale des 177. HTT Masters Series 1000 Turniers der Geschichte mit dem seit Wochen in Hochform agierenden Julian Jelinek zu tun. Wobei: Der gestrige achtelfinale Auftritt des jungen Februar-Masters-Series 1000 Champions gegen einen ab Satz 2 couragiert spielenden Valentin Kaftan bei seiner riesigen mitgereisten Entourage für besorgte Gesichter sorgte. Der 15jährige, der nun bereits seit acht Masters-Series-1000-Matches ungeschlagen ist, und im Februar so nebenbei auch noch das UTS-HTT-Show-Event anlässlich der Feierlichkeiten rund um das 2.000ste HTT-Event der Open Ära für sich entschied, legte ab dem zweiten Satz seines Achtelfinales gegen Kaftan eine künstlerische Pause ein, und musste am Ende sogar noch froh sein, nicht vorzeitig aus den Träumen vom “1000er-Double” gerissen worden zu sein. Im Viertelfinale präsentierte sich der Linkshänder dann wieder von seiner souveränen Seite, und räumte mit Luka Sekulic immerhin die Nummer 4 des Turniers aus dem Weg.

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Vorjahresfinalist Dominik Jaros scheitert knapp an seinem neuen deutschen Clubkollegen David Steiert

Im zweiten Semifinale des hochklassig besetzten März Masters Series 1000 Turniers in Maria Enzersdorf treffen am heutigen Nachmittag zwei Routiniers der +30 Generation aufeinander. David Steiert aus Deutschland, der Transfer-Coup des CTP Pötzleinsdorf für die anstehende Mannschafts-Meisterschaftssaison, rang dabei im Viertelfinale seinen neuen und hier als Nummer 3 gesetzten Clubkollegen Dominik Jaros nach 2:17 Stunden schweißtreibendem Abnützungskampf mit 3:6, 6:4 und 6:2 nieder. Damit verpasste der 32jährige Vorjahresfinalist bei seinem Saison-Debüt den Einzug ins Halbfinale, das er beim Hartplatz-Klassiker zuvor in den Jahren 2018, 2020 und 2023 erreicht hatte. Und viel hätte am Sonntag spät nachmittags auch nicht gefehlt zu einem weiteren Semifinale hier beim traditionellen und bereits 28. Mal ausgetragenen Hartplatz-Turnier am Stadtrand Wiens. Jaros hatte eigentlich glänzend begonnen, mit einer überragenden Service-Leistung Match und Gegner unter Kontrolle, als das neunte Game des zweiten Satzes die Wende bringen sollte. Bis dahin war Jaros in seinem 198. HTT Karriere-Match – gestützt auf sein bestens funktionierendes Monster-Service – souverän unterwegs. Zwei Breaks gegen Ende des ersten Durchgangs verhalfen ihm zur 1:0 Satzführug, ehe das Unheil aus Sicht des Vorjahresfinalisten seinen Lauf nahm. Die am Centercourt über die Bühne gegangene sportlich betrachtete Prügelei auf die kleinen gelben Filzkugeln hatte nach rund eineinhalb Stunden nämlich auch ihre Folgen.

Adnan Al Mahmoud weiter auf dem Weg nach Oben und Tarik Mustafic zum Auftakt gleich raus

Körperlich gelangten Jaros und Steiert an ihre Grenzen, und zudem hatten die beiden “Pötzleinsdorfer” auch den Druck aus, und den Filz von den Kugeln geprügelt. Damit kam plötzlich der deutsche September Masters Series 1000 Champion zurück ins Spiel. War der aus München stammende Wahl-Wiener bis dahin am Return komplett chancenlos, eröffneten sich plötzlich Chancen auf ein Break. Gleich sechs an der Zahl bei 4:4 im zweiten Satz, wo dem 31jährigen das erste und letztlich zum Satzausgleich entscheidende Break gelang. In der Entscheidung mit frühem Break & Re-Break lässt Jaros noch einen Spielball zum 3:2 ungenützt, ehe das Match endgütlig in Richtung Steiert kippt. Der Münchner holt die letzten vier Games am Stück, und ist nun seinerseits auf HTT Masters Series 1000 Ebene bereits seit acht Spielen ungeschlagen. “Es war ein Abnützungskampf den ich leider nicht gewonnen habe”, so Jaros, während Steiert sich über einen geil errungenen Sieg freute. “Das Match hat Spaß gemacht, das sollten wir schnell nochmal wiederholen”, so der 31jährige Deutsche, der es am Montag Nachmittag mit Adnan Al Mahmoud zu tun bekommt. Der 35jährige, der zuletzt beim Februar Masters Series 1000 Turnier das Finale erreichte, befindet sich weiter im Aufwärtstrend, und gab auf dem Weg ins Semifinale keinen Satz ab. Auch nicht im Viertelfinale gegen Ungarns Topspieler Marton Zörenyi, der noch im Achtelfinale für das sensationelle Auftakt-Aus des an Nr. 2 gesetzten Tarik Mustafic aus Nordmazedonien sorgte.

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von Claus Lippert

Montag
08.04.2024, 14:42 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.04.2024, 16:18 Uhr